Unterzeichnung des Kooperationsvertrages für den Weiterbildungsverbund „Initiative Hausärzte für Chemnitz“ › 29. April 2015; „Grüner Salon“ Rathaus Chemnitz
Um dem drohenden Ärztemangel im Raum Chemnitz entgegenzuwirken, haben gestern erstmals in Sachsen drei große Krankenhäuser und mehrere niedergelassene Hausärzte sowie angestellte Ärzte in Medizinischen Versorgungszentren einen Vertrag für einen gemeinsamen Weiterbildungsverbund in der Fachrichtung Allgemeinmedizin unterzeichnet.
Kernpunkt ist die umfassende praktische Tätigkeit, die Jungmedizinern1 bereits während der fachärztlichen Qualifizierung in den Arztpraxen vor Ort und interdisziplinär im Klinikum Chemnitz, den Zeisigwaldkliniken Bethanien und dem DRK Krankenhaus Rabenstein ermöglicht wird. Ein Rotationssystem im stationären und ambulanten Sektor bietet nun beste Voraussetzungen für eine hochqualifizierte und attraktive Weiterbildung, die die Poliklinik GmbH Chemnitz – speziell im MVZ Flemmingstraße wegbereitend und als Partner unterstützt.
„Eine strukturierte Ausbildung wird die Attraktivität der Fachrichtung "Allgemeinmedizin" erhöhen, die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxis intensivieren und gleichzeitig verstärkt Nachwuchs für eine gute Primärversorgung der Patienten1 in unserer Stadt generieren“, so Hendrik Augustin, Geschäftsführer der Poliklinik GmbH Chemnitz.
Hintergrund:
Immer weniger Ärzte1 haben zunehmend mehr Patienten1 zu versorgen und in den nächsten Jahren geht bereits rund ein Drittel der Allgemeinmediziner in Pension. Einige der niedergelassenen Ärzte haben derzeit keine Aussicht auf Nachfolge für ihre Praxis und so sorgen sich längst nicht mehr nur die Menschen auf dem Land um eine gute ärztliche Grundversorgung.
Während im internationalen Vergleich in ganz Deutschland weit mehr Mediziner pro Einwohner tätig sind, werden im Ballungsraum Chemnitz die Wege der Patienten zu Fachärzten immer länger und die Wartezeiten auf einen Termin ebenso. "Wir brauchen immer stärker den Hausarzt1, der den ganzen Menschen betrachtet.", sagt der Chef des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt.
Die Poliklinik GmbH Chemnitz steht für vernetzte Versorgung auf medizinischen und therapeutischen Behandlungsgebieten und sieht die Hausarztmedizin als Grundsäule und Zentrum der medizinischen Versorgung. Der Hausarzt1 übernimmt die Behandlung, überweist bei Bedarf an andere Fachärzte1 bzw. Krankenhäuser und hat idealerweise einen umfassenden Überblick über die Krankengeschichte des Patienten1 sowie die vorgenommenen Behandlungen.
Für die Ausbildung eines Hausarztes1 ist eine breite interdisziplinäre Erfahrung von immensem Wert. Die fachliche Grundlage basiert auf einer umfangreichen, fachbereichsübergreifenden ärztlichen Qualifikation. Sie ermöglicht die zeitgemäße Beratung und Behandlung von Menschen jeden Alters bei jeder Art der Gesundheitsstörung. Fachliche Grundlage bietet die Innere Medizin, aber auch die Chirurgie bildet einen wichtigen Baustein, unter anderem wegen der zunehmend ambulanten prä- und postoperativen Behandlung in diagnosebezogenen Fallgruppen (DRG). Darüber hinaus ergänzen weitere fachärztliche Gebiete wie die Dermatologie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Psychiatrie und Orthopädie die 5-jährige Hausarztausbildung im Weiterbildungscurriculum.
Jörg Kottwitz
Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
1 Zur besseren Lesbarkeit wurde auf die weibliche Form verzichtet.
Weitere Informationen finden Sie [hier] › Internetauftritt der Initiative;
Neue Wege für angehende Fachärzte [interner Link] › Weiterbildungsverbund "Initiative Hausärzte für Chemnitz";
Zum Netzwerk ["Ärzte für Sachsen"] Webpräsenz der Sächsischen Landesärztekammer (SLÄK)